Seit mehreren Jahren kämpfen wir für ein faires PJ. Dazu gehört unserer Meinung nach auch eine angemessene Aufwandsentschädigung. Dafür setzen wir uns mit der Lübecker Fachschaft Medizin am UKSH und bundesweit zusammen mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd) ein. Dazu haben treffen wir uns immer wieder mit Vertreterinnen und Vertretern des UKSH, der Fakultäten Kiel und Lübeck, der Landespolitik und anderen Interessensgruppen. Wir versuchen im Moment den aktuellen Verhandlungsstand zusammenzufassen. Das befindet sich aber noch im Aufbau und ist noch nicht vollständig.
Ein immer wieder genanntes Argument war die Anrechnung einer Aufwandsentschädigung auf das BAföG. Plakativ wurde teilweise von einer Unterstützung von Kindern reicher Eltern gesprochen. Das ist so nicht richtig und konnten wir mittlerweile auch an alle Diskussionspartner vermitteln. Richtig ist, dass eine Aufwandsentschädigung zwar vermutlich ohne Freibeträge, wie z.B. bei Nebenjobs, auf das BAföG angerechnet werden müsste, weil es im Rahmen eines Pflichpraktikums während der Ausbildung gezahlt wird. Allerdings würden von der anzurechnenden Summe im Jahr 1.000€ Werbekostenpauschale und eine Sozialpauschale von 21,2% abgezogen werden. Etwas ausführlicher wird das in der Antwort des in Schleswig-Holstein für BAföG zuständigen Studierendenwerkes auf unsere Anfrage, die hier einsehbar ist.
Zur aktuellen Situation des PJ in Schleswig-Holstein gab es bereits durch unsere Bemühungen eine kleine Anfrage an die Landesregierung, deren Antwort hier einsehbar ist. Dort wird zwar die BAföG-Situation ebenfalls nicht vollständig dargestellt, wohl aber die Tatsache, dass es neben dem UKSH nur zwei andere Häuser in Schleswig-Holstein gibt, die keine Auwandsentschädigung zahlen. Eine bundesweite Übersicht hat der Hartmannbund zusammengestellt.
Wir haben hier auch einmal die Aufwandsentschädigungen aller Unikliniken in Deutschland gesammelt. über 3/4 aller Unikliniken zahlen ihren Studierenden eine Aufwandsentschädigung im Praktischen Jahr.
Ende November 2018 haben wir alle Klinik- und Institutsleitungen an beiden Campus des UKSH angeschrieben, um deren Ansichten zum PJ und einer Aufwandsentschädigung abzufragen. Unsere Email ist hier einsehbar. Die Antworten sammeln wir aktuell noch.